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Gemeinsam stark: Yoga und Natur

Aktualisiert: 28. Mai 2023


Yoga und Natur sind zwei verschiedene Wörter, die aber mehr gemeinsam haben als man im ersten Moment annehmen möchte.

Deswegen führt das hingebungsvolle Verweilen in der Natur von ganz allein zu einem natürlichen Erleben des Yoga.


So also lass uns jetzt in die Natur gehen und lasst uns in ihr leben und lebendig sein!

In der Nat-ur können wir die Na(h)t zum Ur erspüren: den Übergang und die Nähe zu der heiligen Ur-Quelle des Seins. Hier erfahren wir jenen erhabenen Bereich, an dem aus dem geheimnisvollen Ur die Zeit entsteht, Welten werden und die Schöpfung gesponnen, genäht und gewoben wird.

Hier erfahren wir Geburt, unsere Geburt, und fühlen uns wie neugeboren. Dies haben wir uns aus dem Lateinischen heraus in unsere Sprache hinein entlehnt: „Natura“ bedeutet nämlich nichts anderes als „Geburt“.

So kann uns das hingebungsvolle Sein in der Natur in unseren natürlichen Geburtszustand zurückführen, in dem der Mensch sich ganz unverstellt von künstlichem Einfluss – so wie er geschaffen wurde – empfinden darf.


Es ist schon verwunderlich, dass die Mehrzahl der von uns Menschen erschaffenen Formen und Schöpfungswerke, die wir gerne her dem Künstlichen als dem Natürlichen zuordnen, nur selten an die Kraft, Erhabenheit und Schönheit der natürlichen Schöpfung heranreichen.


Es ist, als ob Schöpferwesen unterschiedlicher Güte und Meisterschaft am Werk sind und der Mensch darin wie ein Hybris erkrankter Lehrjunge agiert. Demzufolge wird das von uns Menschen Erschaffene eben als „künstlich“ oder als „technisch“ bezeichnet, womit das Aufgepfropfte, Unverbundene, nicht natürlich Gewachsene gemeint ist. Das obliegt der liebevollen Obhut der Schöpferwesen, von denen es zahlreiche gibt, und die im indischen Mythos klangvoll als Devas bezeichnet werden.


Diese erhabenen Wesen können – wenn überhaupt – allein mit Seelenaugen wahrgenommen werden und sind von einer solchen göttlichen Liebe, Weisheit und Meisterschaft, dass des Menschen niederer Verstand sie nicht zu erfassen vermag. Sie sind es, die die Reiche der Minerale, der Pflanzen, der Tiere, der Menschen und die himmlischen Welten erschaffen. Ihre wahre Größe und Kraft ist zu spüren, wenn wir uns hinausbegeben aus unserer künstlichen Welt der prothetischen Hilfsmittel, die aus der Hilflosigkeit unserer Abgetrenntheit entstehen und diese widerspiegeln, und wenn wir eintreten in den Stilleraum der Natur.


Wir sind Nat-ur.

Wenn wir anwesend und gegenwärtig sind mit den Pflanzen und Tieren des Waldes und der Wiesen, uns an Fluss- und Bachläufen berauschen, das Tosen der Meeresbrandung in uns wallen lassen, in einer Höhle der Stille der Tiefe lauschen, auf eines Berges Gipfelhöhe dem Raunen des Windes zuhören, dem glitzernden Lichtspiel des Sonnenalls in uns folgen oder im Mondlicht mit den Sternen tanzen. Bei all diesem fühlen wir uns wie gerade neugeboren, frisch, frei und unverstellt, denn wir sind nahe an der Naht der Schöpfung angekommen, nahe am Tor: Wir sind Nat-ur. So werden wir bei alldem getragen.



Foto: Merlin Outdoor Photography (https://www.merlinoutdoorphotography.com)







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